Selbstverständlich sind Effizienz und hohe Zuverlässigkeit wichtigste Voraussetzungen für eine wirtschaftliche und konkurrenzfähige Produktion. Doch auch der Nachhaltigkeitsgedanke spielt für immer mehr Unternehmen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Pro und Kontra einer Anlageninvestition abzuwägen. Hier punktet die innovative ASCO CO2-Rauchgas-Rückgewinnungsanlage inkl. ASCOSORB-Technologie mit einem umweltfreundlichen Gesamtkonzept zur CO2-Rückgewinnung. Das moderne Anlagensystem erlaubt der HOCHDORF Swiss Nutrition AG mehr als 90 Prozent des im Rauchgas befindlichen CO2, welches durch die Anlage geleitet wird, zu recyceln. Dr. Karl Gschwend, Managing Director Strategic Projects, erklärt: „Als einer der Schweizer Marktführer im Bereich Entwicklung, Herstellung und Vermarktung wertvoller Nahrungsmittel, ist Umweltschutz für uns seit jeher ein grosses Anliegen. Die neue ASCO Rückgewinnungsanlage bietet nun die optimale Lösung, um nachhaltiger produzieren und die CO2-Emissionen jährlich um bis zu 10-15 Prozent reduzieren zu können. So lassen sich CO2-Abgase verhindern und nutzbringend für das Unternehmen einsetzen.“
Bildunterschrift: Durch regelmässige Wartung sichern die ASCO Ingenieure den reibungslosen Betrieb der
modernen CO2-Rauchgas-Rückgewinnungsanlage.
Im ersten Schritt des Verfahrens wird das Prozessgas vom Dampfkessel des Nahrungsmittelherstellers aufgefangen, gekühlt und im Gaswäscher vorgereinigt, um gröbste Verschmutzungen und Schwefelverbindungen wirksam zu entfernen. Anschliessend wird das CO2 mittels einer speziellen Lösung selektiv absorbiert und durch den Einsatz von thermischer Energie wieder resorbiert. In den nächsten Verfahrensschritten wird das Gas komprimiert, weiter gereinigt, getrocknet und verflüssigt, damit es in Tanks gelagert werden kann. Der Rest des Rauchgases – hauptsächlich Wasserdampf, Stickstoff und Sauerstoff – geht zurück in die Atmosphäre. Mit einer Kapazität von 285 kg/Std. können so jährlich bis zu 2.200 Tonnen CO2 gewinnbringend und umweltfreundlich rückgewonnen werden.
Bildunterschrift: Die abgebildete Prozesseinheit, bestehend aus diversen Pumpen und Wärmeüberträgern, ist für das Aufheizen bzw. Abkühlen des CO2-Gases und der Waschlösung verantwortlich.
Marco Pellegrino, Geschäftsführer der ASCO KOHLENSÄURE AG, bezieht Stellung zur Qualität des rückgewonnenen CO2: „Bei den hygienischen Anforderungen für Lebensmittel, insbesondere Babynahrung, herrscht selbstverständlich eine Nulltoleranz-Politik, wenn es um den CO2-Reinheitsgrad geht. In unserem Fall erfüllt das rückgewonnene Kohlendioxid die Spezifikationen der ISBT sowie die Anforderungen weiterer Lebensmittel- und Getränkenormen zur Gänze. Zudem bietet unsere CO2-Rauchgas-Rückgewinnungsanlage eine gewinnbringende CO2-Quelle für die HOCHDORF Swiss Nutrition AG sowie eine kostengünstige Alternative zur konventionellen CO2-Herstellung oder zum Kauf von flüssigem CO2.“
Das neue Anlagensystem ist mit der sogenannten ASCOSORB-Technologie ausgestattet, welche sich, gemäss Pellegrino, durch folgende Vorteile auszeichnet: „Dank dieser revolutionären Technologie kommt es zu enormen Energieeinsparungen und somit zu stark reduzierten Betriebskosten. Der Verbrauch liegt bei gerade mal 0,9 MWth / 1000 kg produziertem CO2. Da das speziell angewendete Absorptionsmittel ASCOSORB weitgehend resistent gegen Sauerstoff ist, welcher typischerweise aus Rauchgasquellen resultiert, kann die Leistung und Lebensdauer der Anlage signifikant erhöht werden. Zudem besteht ein deutlich geringerer Verbrauch an Absorptionsmittel, was zusätzlich Kosten spart. In Zukunft könnten dank modernster CO2-Rauchgas-Rückgewinnungstechnologien, wie unserer ASCOSORB-Technologie, täglich Millionen Tonnen Umweltgifte aufbereitet und wiederverwendet werden, anstatt diese in die Atmosphäre auszustossen – ein technologischer und ökologischer Meilenstein“, so Pellegrino.
Bildunterschrift: Der CO2-Kompressor verdichtet das CO2-Gas auf einen Druck von 16 bis 20 bar.
Ein grosser Teil des recycelten Gases wird in die Produktionsanlage des Nahrungsmittelherstellers rückgeführt, unter anderem wird es zur Inertisierung bei der Verpackung von Milchpulver verwendet. Der Vorteil einer Inertisierung mit CO2 liegt in der Elimination des Sauerstoffs. So verhindert Kohlendioxidgas, dass empfindliche Produkte wie Babynahrungspulver oxidieren und ein unappetitlicher Fehlgeruch entsteht.
Bildunterschrift: Im Vordergrund zu sehen ist eine Prozesseinheit mit Wärmeüberträgern und Pumpen; im Hintergrund befinden sich Absorber und Desorptionskolonnen.
Für die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes kooperiert die HOCHDORF Swiss Nutrition AG mit der Messer Schweiz AG, welche Eigentümer der neuen ASCO CO2-Rauchgas-Rückgewinnungsanlage ist. Messer Schweiz AG hat die Anlage letztes Jahr von ihrer Tochtergesellschaft, der ASCO KOHLENSÄURE AG, erworben. Für die Unterbringung des Anlagensystems und als CO2-Quelle für den Rückgewinnungsprozess dienen die Räumlichkeiten bzw. die Verbrennungsprozesse der HOCHDORF Swiss Nutrition AG im Werk Sulgen. Das hochwertige CO2, welches nicht in die Produktionsanlage der HOCHDORF Swiss Nutrition AG fliesst, wird von Messer Schweiz national an Endkunden verkauft.
Die ASCO Rückgewinnungsanlage wurde im August diesen Jahres in Betrieb genommen und läuft seither zur vollsten Zufriedenheit des Kunden.
Über HOCHDORF Swiss Nutrition
Die HOCHDORF-Gruppe ist in den Bereichen Dairy Ingredients, Baby Care sowie Cereals & Ingredients tätig und beschäftigt rund 570 Mitarbeitende. Die Produkte werden weltweit in über 80 Ländern verkauft. Zu den Kunden zählen die Lebensmittelindustrie sowie der Handel. Das Werk Sulgen ist Kompetenzzentrum für Milch- /Molkepulver und Kleinkindernahrung und verarbeitet jährlich über 230 Millionen Liter Milch und 60.000 Tonnen Molke. www.hochdorf.com
Über Messer Schweiz
Die Messer Schweiz AG ist eines der führenden Industriegase-Unternehmen der Schweiz und liefert seit über 100 Jahren Industrie-, Medizinal-, Pharma- und Lebensmittelgase an Firmen in der Schweiz, Spitäler und Forschungsinstitute. Dazu gehören Sauerstoff, Stickstoff, Argon, Kohlendioxid, Wasserstoff, Helium und Gasgemische. Das Unternehmen beschäftigt über 100 Mitarbeiter und gehört zur Messer Group GmbH, dem weltweit grössten eigentümergeführten Industriegase-Unternehmen. www.messer.ch