ASCO: Wie bekannt ist Trockeneis in Polen als Kältelösung?
Jacek Bulawa: Es ist eine gefragte Lösung, die jedoch nur dort eingesetzt wird, wo andere Technologien nicht verwendet werden können. Welche Hauptalternativen werden in Branchen wie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie verwendet? Die Kältemaschinenaggregate sind der beliebteste Standard der Kühlung. Die Alternativen zu dieser Lösung sind Kühlboxen mit euthektischen Platten oder mit Trockeneisschnee wie dem «Siber System»
ASCO: Welche Branchen haben in Polen den grössten Bedarf an Trockeneis?
Jacek Bulawa: Die Lebensmittelindustrie hat nach wie vor den grössten Bedarf an Trockeneis und ich nehme an, dass er in naher Zukunft noch steigen wird. Nichtsdestotrotz sollten wir die Anwendung von Trockeneis als Reinigungsmittel im Zusammenhang mit Trockeneis-Strahlen für zahlreiche Zwecke nicht ausser Acht lassen.
ASCO: Wie entwickelt sich die Trockeneisnachfrage in Ihrem Land insgesamt?
Jacek Bulawa: Ich beobachte unsere Verkäufe sorgfältig und meine Meinung basiert auf einer Reihe von Anfragen von vielen Unternehmen, so dass ich davon überzeugt bin, dass der polnische Markt jährlich um mehr als 10% wachsen kann.
ASCO: Wie ist die aktuelle Situation des CO2-Marktes in Polen im Allgemeinen?
Jacek Bulawa: Der CO2-Markt hat sich in den letzten 2 Jahren nur unwesentlich verändert. Obwohl er und damit auch die Nachfrage wächst, sind wir mit einer begrenzten Verfügbarkeit des Produkts konfrontiert. Das ist derzeit eine grosse Herausforderung für die Gasunternehmen. Meiner Meinung nach liesse sich das durch die weltweiten Dekarbonisierungsbemühungen lösen, in dem das aufgefangene CO2 auch genutzt wird ("CCU – Carbon Capture & Utilization") sowie aus der Umsetzung von Verbesserungen im Chemiesektor.
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ASCO: Wie sehen Sie die Entwicklung in der Zukunft?
Jacek Bulawa: Es scheint, dass sich die Dekarbonisierungsprozesse beschleunigen werden, da mehrere neue Pilotprojekte im Zusammenhang mit dem technologischen Wandel gestartet wurden, um den CO2-Ausstoss insbesondere von Industrieprozessen durch «Capturing» zu begrenzen. Diesbezüglich können wir in naher Zukunft interessante Veränderungen erwarten, insbesondere auf dem CO2-Markt und bei der Anwendung von Trockeneis.
ASCO: Über welche CO2-Quellen verfügt Messer in Polen und wie viele CO2-Rückgewinnungsanlagen betreiben Sie?
Jacek Bulawa: Messer in Polen besitzt eine CO2-Quelle, die auf Chemieproduktion basiert. Diese Quelle befindet sich im industriellsten Teil des Landes. Was die Rückgewinnungsanlagen betrifft, so ist Messer offen für Vorschläge zu alternativen Gasquellen.
ASCO: Carbon Capture & Storage (CCS) als Beitrag zur Verlangsamung des Klimawandels ist derzeit weltweit ein grosses Thema. Wie ist der Status quo in Polen, welche Rückmeldungen erhalten Sie als Messer Polen?
Jacek Bulawa: Wir haben einige Anfragen zu CCS unter anderem aus der Glasindustrie oder der Zementindustrie erhalten, da der Klimawandel eine grosse Herausforderung für die Wirtschaft darstellt. Das ist schon eine Tatsache, die das Interesse an CCS verstärken wird.
ASCO: Messer Polen bietet nicht nur Industriegase, sondern auch verschiedene Dienstleistungen an. Von welchen Dienstleistungen können Ihre Kunden profitieren?
Jacek Bulawa: Wir sind stolz darauf, dass wir unseren Kunden dank des Einsatzes von Trockeneis immer frische und qualitativ hochwertige Produkte liefern können. Das CO2-Volumen wächst kontinuierlich von Jahr zu Jahr, was mich sehr freut. Wir bieten nicht nur Trockeneis in verschiedenen Formen an, sondern beraten die Kunden auch, welches die beste Anwendung hinsichtlich Kosten, Betriebs- und Produktionsabläufen ist. Darüber hinaus können wir die am besten geeignete Hardware perfekt auf die Bedürfnisse der Kunden abstimmen und bei der Montage und Inbetriebnahme der Anlage helfen. Wir bieten unseren Kunden lediglich einen Mehrwert, um Geld und Zeit zu sparen, und natürlich auch die Umwelt.
Jacek Bulawa
Leiter der Abteilung Technik und Anwendungen
Website: www.messer.pl